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Scope 1 Emissionen: Ein erläuternder Leitfaden

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Angesichts des sich beschleunigenden Klimawandels und des zunehmenden regulatorischen Drucks gilt es, sie zu verstehen und zu bewältigen Emissionen von Treibhausgasen (GHG) war noch nie so kritisch. Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, die Scope-1-Emissionen Ihres Unternehmens zu verstehen — die direkten Emissionen aus Quellen, die einem Unternehmen gehören oder unter dessen Kontrolle stehen. Dieser umfassende Leitfaden behandelt Aspekte von der Identifizierung von Emissionsquellen bis hin zur Berechnung, Berichterstattung und letztlich Reduzierung dieser Emissionen. So kann Ihr Unternehmen erhebliche Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit, bessere Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und verstärkter Unternehmensverantwortung erzielen.

Was sind Scope 1 Emissionen?

Laut dem GHG-Protokoll, ein globaler standardisierter Rahmen zur Messung und Steuerung von Treibhausgasemissionen, Scope 1 umfasst direkte Emissionen aus eigenen oder kontrollierten Quellen. Diese stellen die unmittelbarste Form von Emissionen dar, die ein Unternehmen beeinflussen kann. Das Verständnis und der Umgang mit diesen Emissionen sind die ersten Schritte zur Nachhaltigkeit und zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Im Folgenden sind vier wichtige Arten von Scope-1-Emissionen aufgeführt.

1. Stationäre Verbrennung

Stationäre Verbrennung bezieht sich auf Emissionen, die durch die Verbrennung von Brennstoffen in stationären Geräten wie Kesseln, Öfen oder Generatoren entstehen. Diese treten typischerweise in Heizungsanlagen, Stromerzeugungsanlagen oder bestimmten industriellen Prozessen auf. Beispielsweise kann eine Produktionsanlage einen Erdgaskessel verwenden, um Dampf zu erzeugen, wodurch ein Brennstoff verbrannt wird und Kohlendioxid, Methan und Lachgas freigesetzt werden.

2. Flüchtige Emissionen

Flüchtige Emissionen führen zu Leckagen und unregelmäßigen Freisetzungen von Gasen, die häufig von Kühl- und Klimaanlagen sowie von der Herstellung, Verarbeitung, Übertragung, Lagerung und Verwendung von Brennstoffen und Chemikalien herrühren. In einer Supermarktkette kann es beispielsweise zu erheblichen diffusen Emissionen aus Kühlsystemen, austretenden Fluorkohlenwasserstoffen (HFC) und starken Treibhausgasen kommen.

3. Mobile Verbrennung

Die mobile Verbrennung umfasst Emissionen aus der Kraftstoffverbrennung in firmeneigenen oder kontrollierten Fahrzeugen, einschließlich Autos, Lastwagen, Schiffen, Flugzeugen und anderen Transportmitteln. Egal, ob es sich um eine Lieferflotte handelt, die Kohlendioxid aus Diesel ausstößt, oder um einen Firmenwagen, der Benzin verwendet, diese Emissionen sind direkt und vom Unternehmen kontrollierbar. Ein anderes gängiges Beispiel für eine mobile Verbrennung wäre ein Gabelstapler, der Propan verwendet.

4. Emissionen verarbeiten

Prozessemissionen sind die Treibhausgasemissionen, die bei industriellen Prozessen freigesetzt werden, unabhängig vom Energieverbrauch. Dazu gehören auch Emissionen aus chemischen Reaktionen, die zur Herstellung von Waren aus Rohstoffen erforderlich sind. Beispielsweise stellt das beim Kalzinieren bei der Zementherstellung freigesetzte Kohlendioxid eine Prozessemission dar.

scope 1 emissions

Emissionen aus stationären Verbrennungen: Quellen, Datenerhebung und Berechnungsmethoden

Die stationäre Verbrennung ist ein wichtiger Bestandteil des Treibhausgasinventars einer Organisation. Es bezieht sich auf die Emissionen aus der Verbrennung von Brennstoffen in stationären Quellen wie Kraftwerken, Kesseln, Öfen und anderen Industrieanlagen, die Wärme oder Elektrizität erzeugen.

Quellen

Die gebräuchlichsten stationären Verbrennungsquellen sind Geräte, die Kraftstoff verbrennen, um Energie oder Wärme zu erzeugen. Dazu gehören Kessel, die Dampf für Heizzwecke oder industrielle Prozesse erzeugen, Öfen für die Metallverhüttung oder Glasherstellung sowie Generatoren für Elektrizität.

Für die Bewertung und Verwaltung der Emissionen ist es wichtig, Daten zum Kraftstoffverbrauch für jedes Gerät in Ihren Einrichtungen zu sammeln.

Erfassung von Daten zum Kraftstoffverbrauch

Der Eckpfeiler der Berechnung Ihrer stationären Verbrennungsemissionen ist die Kenntnis des Kraftstoffverbrauchs Ihrer Geräte. Diese Daten werden in der Regel in Kaufaufzeichnungen oder zentralen Abrechnungssystemen aufgezeichnet. Für eine umfassende und genaue Emissionsberichterstattung müssen Unternehmen Daten über die Art und Menge des von den einzelnen Geräten verbrauchten Kraftstoffs sammeln.

Wer könnte diese Daten haben? Sie stammen in der Regel vom Facility Manager, dem Energiemanager oder dem gesamten Betriebsteam. Finanzabteilungen, Nachhaltigkeitsabteilungen oder Teams für Gebäudemanagementsysteme (BMS) verfügen möglicherweise ebenfalls über relevante Informationen. Wenn Ihre Organisation Einrichtungen oder Geräte mietet, ist es wichtig, dass Sie sich mit dem Vermieter oder dem Beschaffungsteam abstimmen.

Zusätzliche Leitlinien für die Datenerfassung

Manchmal sind Aufzeichnungen über den Kraftstoffverbrauch möglicherweise nicht ohne weiteres verfügbar. In solchen Fällen müssen Unternehmen möglicherweise den Kraftstoffverbrauch abschätzen. Schätzungen können auf der Art der Ausrüstung und den Standardbetriebszeiten basieren, wobei die durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchsraten für ähnliche Maschinen zugrunde gelegt werden. Diese Schätzungen sind zwar weniger genau als die tatsächlichen Verbrauchsdaten, können aber als Grundlage für Ihre Emissionsberechnungen dienen.

Berechnungsmethode: Kraftstoffverbrauch

Die Berechnung der Emissionen aus stationären Verbrennungen erfordert die Anwendung spezifischer Emissionsfaktoren auf die verbrauchte Kraftstoffmenge. Diese Faktoren variieren je nach Kraftstoffart und basieren auf dem Kohlenstoffgehalt des Kraftstoffs. Sie spiegeln die Menge an Treibhausgasen, hauptsächlich CO2, wider, die pro verbrauchter Kraftstoffeinheit freigesetzt wird. Das GHG-Protokoll bietet eine umfassende Reihe von Emissionsfaktoren für verschiedene Kraftstoffarten und Verbrennungstechnologien.

Überlegungen zur genauen Emissionsberechnung

Bei der Berechnung der direkten Emissionen aus stationärer Verbrennung sind mehrere Überlegungen für die Genauigkeit von entscheidender Bedeutung:

  • Art des Kraftstoffs: Verschiedene Kraftstoffe haben unterschiedliche Kohlenstoffgehalte und somit unterschiedliche Emissionsfaktoren. Es ist wichtig, zwischen Erdgas, Kohle, Öl und anderen Brennstoffen zu unterscheiden.
  • Verbrennungstechnik: Die Effizienz und Technologie der Verbrennungsanlagen beeinflussen die Vollständigkeit der Kraftstoffverbrennung und wirken sich dadurch auf die Emissionsfaktoren aus. Während die CO2-Faktoren pro Kraftstoffvolumen bei allen Kraftstoffarten konstant bleiben, variiert das Vorhandensein von CH4 und N2O je nach Gerätetyp.
  • Betriebsbedingungen: Die Art und Weise, wie Geräte betrieben werden, kann sich auf Effizienz und Emissionen auswirken. Regelmäßige Wartung und Betriebseffizienz können zu niedrigeren Emissionen führen. Und obwohl das stimmt, spiegelt sich das nicht in den Emissionsfaktoren wider — es sei denn, es wird weniger Kraftstoff verbraucht.
  • Regulatorische Anforderungen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Berechnungen den lokalen, nationalen und internationalen Berichtspflichten und -standards entsprechen.
  • Überprüfung: Erwägen Sie die Überprüfung Ihrer Emissionsdaten durch Dritte, um die Genauigkeit und Glaubwürdigkeit Ihrer Berichterstattung sicherzustellen.

Emissionen aus der mobilen Verbrennung: Quellen, Datenerhebung und Berechnungsmethoden

Mobile Verbrennung bezieht sich auf die Emissionen, die durch die Verbrennung von Kraftstoffen in Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen und anderen Transportmitteln entstehen. Diese Emissionen machen einen erheblichen Teil des CO2-Fußabdrucks eines Unternehmens aus, insbesondere für Unternehmen, die ihren Transport und ihre Logistik besitzen oder kontrollieren. Das Verständnis und der Umgang mit diesen Emissionen sind entscheidend, um die Umweltbelastung eines Unternehmens zu reduzieren.

Quellen: Fahrzeuge

Die für Transport und Logistik verwendeten Fahrzeuge sind die Hauptquellen für mobile Verbrennungsemissionen. Dazu gehört alles, von Firmenwagen, Lieferwagen und Gabelstaplern bis hin zu Schiffen und Flugzeugen. Im Grunde genommen trägt jedes Fahrzeug, das Ihr Unternehmen betreibt, unabhängig davon, ob es sich um ein eigenes, geleaste oder für geschäftliche Zwecke gemietetes Fahrzeug handelt, zu Ihrem Fußabdruck im Bereich der mobilen Verbrennung bei.

Erfassung von Daten zum Kraftstoffverbrauch

Um die Emissionen aus der mobilen Verbrennung zu berechnen, benötigen Sie detaillierte Daten zur Menge und Art des Kraftstoffs, den jedes Fahrzeug verbraucht. Diese Daten können in der Regel aus folgenden Quellen stammen:

  • Belege für Treibstoff: Direkte Aufzeichnungen über Treibstoffkäufe.
  • Berichterstattung an Mitarbeiter: Protokolle oder Berichte von Fahrern oder Bedienern.
  • Flottenmanagement-Software: Zentralisierte Systeme, die den Kraftstoffverbrauch aller Fahrzeuge verfolgen.

Zu den wichtigsten Mitarbeitern, die wahrscheinlich Zugriff auf diese Daten haben, gehören Facility Manager, Flottenmanager und Mitglieder der Betriebs- oder Finanzabteilungen. Eine genaue und umfassende Datenerfassung ist die Grundlage für eine glaubwürdige Emissionsberichterstattung und für Strategien zur Emissionsreduzierung.

Zusätzliche Leitlinien für die Datenerfassung

In Situationen, in denen keine direkten Kraftstoffverbrauchsdaten verfügbar sind, müssen Sie sich möglicherweise auf sekundäre Datenquellen verlassen:

  • Kilometerstände oder zurückgelegte Entfernung: Sie können den Kraftstoffverbrauch schätzen, indem Sie die zurückgelegte Entfernung und die Kraftstoffeffizienz des Fahrzeugs kennen.
  • Technische Daten des Fahrzeugs: Herstellerdaten zur Kraftstoffeffizienz können verwendet werden, um den Kraftstoffverbrauch anhand der Betriebsstunden oder der Entfernung abzuschätzen.

Obwohl die tatsächlichen Kraftstoffverbrauchsdaten aus Gründen der Genauigkeit vorzuziehen sind, können diese Schätzmethoden als nützliche Näherungswerte für Ihre Emissionsberechnungen dienen.

Berechnungsmethode: Kraftstoffverbrauch

Bei der Berechnung der Emissionen aus der mobilen Verbrennung werden Emissionsfaktoren auf die Kraftstoffverbrauchsdaten angewendet. Diese Faktoren variieren je nach Art des verwendeten Kraftstoffs (Benzin, Diesel, Biokraftstoffe usw.) und basieren auf der typischen Menge an CO2, die pro Kraftstoffeinheit emittiert wird. Das GHG-Protokoll bietet detaillierte Emissionsfaktoren für verschiedene Fahrzeugtypen und Kraftstoffe.

Überlegungen zur genauen Emissionsberechnung

Bei der Berechnung der Emissionen aus der mobilen Verbrennung ist Folgendes zu berücksichtigen:

  • Fahrzeugtyp und Kraftstoff: Verschiedene Fahrzeuge und Kraftstoffe haben unterschiedliche Emissionsprofile. Beispielsweise haben Dieselmotoren in der Regel andere Emissionsfaktoren als Benzinmotoren.
  • Effizienz und Wartung: Alter, Zustand und Wartung der Fahrzeuge können ihre Kraftstoffeffizienz und Emissionen erheblich beeinflussen.
  • Nutzungsmuster: Die Art und Weise, wie Fahrzeuge genutzt werden (z. B. in der Stadt oder auf der Autobahn), kann sich auch auf den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen auswirken.
  • Vorschriften und Normen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Berechnungen den relevanten behördlichen Anforderungen und internationalen Standards für die Emissionsberichterstattung entsprechen.

Prozessemissionen: Quellen, Datenerhebung und Berechnungsmethoden

Prozessemissionen sind eine Kategorie direkter Treibhausgase, die bei verschiedenen industriellen und chemischen Prozessen freigesetzt werden. Sie sind unerlässlich, um das gesamte Spektrum der Umweltauswirkungen eines Unternehmens zu verstehen und zu bewältigen, insbesondere in der verarbeitenden Industrie, der chemischen Verarbeitung oder der Mineralproduktion.

Prozessemissionen entstehen durch chemische Reaktionen oder physikalische Veränderungen während des industriellen Betriebs. Prozessemissionen können eine Vielzahl von Treibhausgasen beinhalten, darunter höhere Konzentrationen von Methan, Lachgas und einer Reihe von fluorierten Gasen. Sie sind häufig spezifisch für bestimmte industrielle Prozesse oder Produktverwendungen.

Zu den gängigen Beispielen gehören:

  • Kalzinierung bei der Zementherstellung: Die Umwandlung von Kalkstein in Kalk und CO2 bei der Zementherstellung.
  • Aluminiumschmelzen: Die Verwendung von Kohlenstoffanoden bei der Herstellung von Aluminium führt zu CO2-Emissionen.
  • Chemische Produktion: Verschiedene chemische Herstellungsverfahren setzen Treibhausgase frei, je nachdem, welche Substanzen produziert oder verwendet werden.

Quellen

Die Identifizierung der Quellen von Prozessemissionen innerhalb einer Organisation hängt weitgehend von der Branche und den spezifischen betrieblichen Aktivitäten ab. Zu den häufigsten Quellen gehören:

  • Produktionsanlagen und -prozesse: Schauen Sie sich die spezifischen Geräte oder Prozesse an, die für Ihre Branche einzigartig sind und chemische Reaktionen oder Materialumwandlungen beinhalten können.
  • Verwendung des Produkts: Einige Produkte, wie z. B. bestimmte Arten von Isolierungen oder Kältemitteln, setzen Treibhausgase frei, wenn sie verwendet oder entsorgt werden.
  • Abfallbehandlung und -behandlung: Bei einigen Abfallbehandlungsverfahren, insbesondere bei der biologischen Behandlung von organischen Abfällen, können Methan oder Lachgas freigesetzt werden.

Berechnungsmethoden und Berichterstattung

Die Berechnung der Prozessemissionen beinhaltet in der Regel das Verständnis der spezifischen ablaufenden chemischen oder physikalischen Prozesse und die Anwendung geeigneter Emissionsfaktoren, die die Aktivitätsdaten (z. B. die Menge des verarbeiteten Materials oder des verwendeten Produkts) mit den Treibhausgasemissionen in Beziehung setzen. Das GHG-Protokoll bietet sektorspezifische Leitlinien für verschiedene Branchen und beschreibt die Methoden zur Berechnung der Prozessemissionen.

Zu den wichtigsten Aspekten gehören:

  • Daten zur Aktivität: Sammeln Sie Daten über die Menge und Art des verarbeiteten Materials oder des verwendeten Produkts, das zu Prozessemissionen führt. Dies kann Produktionsvolumen, Durchsatz oder Nutzungsraten beinhalten.
  • Emissionsfaktoren: Wenden Sie spezifische Emissionsfaktoren an, die für den jeweiligen chemischen oder physikalischen Prozess relevant sind. Diese Faktoren hängen in der Regel vom Material- oder Stofftyp und der Art des Prozesses ab.
  • Mehrstufiger Ansatz: Das GHG-Protokoll und andere Standards bieten häufig einen abgestuften Ansatz für die Berechnung von Emissionen, der von grundlegenden Methoden, die auf allgemeinen Annahmen basieren, bis hin zu detaillierteren Methoden reicht, die spezifische Daten und Berechnungen erfordern.

Überlegungen für eine genaue Emissionsberichterstattung

Bei der Berichterstattung über Prozessemissionen ist es wichtig, Folgendes zu berücksichtigen:

  • Branchenspezifische Faktoren: Machen Sie sich mit den einzigartigen Aspekten der Prozesse Ihrer Branche vertraut, die zu Emissionen beitragen. Dazu können spezielle Kenntnisse über chemische Reaktionen, Materialeigenschaften oder betriebliche Verfahren erforderlich sein.
  • Datenverfügbarkeit und Qualität: Stellen Sie sicher, dass Sie Zugriff auf zuverlässige und genaue Daten für Ihre Berechnungen haben. Dies kann direkte Messungen, Lieferanteninformationen oder Branchenstudien beinhalten.
  • Regulatorische Anforderungen: Beachten Sie die spezifischen Berichtspflichten oder Vorschriften für Ihre Branche oder Region und halten Sie diese ein.

Flüchtige Emissionen: Quellen, Datenerhebung und Berechnungsmethoden

Flüchtige Emissionen sind die unbeabsichtigte Freisetzung von Treibhausgasen, typischerweise durch Leckagen, Gerätestörungen oder andere unregelmäßige Freisetzungen bei der Herstellung, Verarbeitung, Lagerung, Transport oder Verwendung von Kraftstoffen und anderen Stoffen. Das Verständnis und die Kontrolle dieser Emissionen sind für Organisationen, die sich für die Reduzierung ihrer Umweltbelastung einsetzen, von entscheidender Bedeutung.

Quellen und Arten diffuser Emissionen

Flüchtige Emissionen sind vielfältig und können innerhalb einer Organisation aus mehreren Quellen stammen:

  • Kühlanlagen: Undichtigkeiten in Klima-, Kühl- oder Wärmepumpensystemen. In diesen Systemen werden verschiedene Kältemittel verwendet, die, wenn sie austreten, ein hohes Treibhauspotenzial haben*.
    *Das Treibhauspotenzial (GWP) ist ein Maß dafür, wie viel Wärme ein Treibhausgas über einen bestimmten Zeitraum, in der Regel 100 Jahre, in der Atmosphäre einfängt, verglichen mit Kohlendioxid (CO2). Es hilft dabei, die Auswirkungen verschiedener Gase auf die globale Erwärmung zu quantifizieren, sodass Maßnahmen zur Emissionsreduzierung verglichen und priorisiert werden können.
  • Industrielle Verfahren: Austritt von Gasen, die bei der Herstellung oder Verarbeitung verwendet werden, einschließlich Stickstoff, Methan oder Kohlendioxid.
  • Öl- und Gasbetrieb: Freisetzungen aus Extraktions-, Raffinations-, Lager- und Vertriebssystemen, einschließlich Bohrlöchern, Rohrleitungen und Tanks.
  • Chemische und petrochemische Anlagen: Emissionen aus der Handhabung und Verarbeitung flüchtiger Substanzen führen zu Undichtigkeiten an Rohrleitungen, Behältern und anderen Geräten.
  • Abfallmanagement: Freisetzung von Methan und Kohlendioxid bei der Zersetzung organischer Abfälle auf Mülldeponien und anderen Behandlungsanlagen.
  • Landwirtschaft: Methanemissionen aus der Verdauung von Nutztieren, insbesondere von Wiederkäuern wie Rindern.

Datenerhebungs- und Berechnungsmethoden

Die Berechnung diffuser Emissionen basiert auf der Kenntnis der Menge und Art der Stoffe, bei denen das Risiko einer Leckage besteht. Dies könnte die Erfassung von Daten über die Menge des Kältemittels oder Industriegases beinhalten, das im Betrieb des Unternehmens gekauft und verwendet wird. Flüchtige Leckagen können anhand der Differenz zwischen dem, was am Ende eines Berichtszeitraums noch übrig war, und dem, was gekauft wurde, um diese Quelle „aufzufüllen“, berechnet werden. Zu den wichtigsten Quellen für diese Daten gehören:

  • Gebäudemanager und HLK-/Kältetechniker: Personen, die für den Betrieb und die Wartung von Geräten und Systemen verantwortlich sind.
  • Wartungsabteilungen und Gerätehersteller: Diejenigen, die die Ausrüstung warten oder liefern und Spezifikationen oder Leckraten angeben können.
  • Teams für Gebäudemanagementsysteme (BMS): Personal, das für das integrierte Management der Gebäudesysteme, einschließlich Klimatisierung und Kühlung, verantwortlich ist.

In Fällen, in denen keine direkten Messungen oder genauen Daten verfügbar sind, können Unternehmen die Emissionen auf der Grundlage typischer Leckraten für die Art der von ihnen verwendeten Geräte oder Systeme schätzen. Dazu müssen die Gerätespezifikationen verstanden und durchschnittliche oder branchenübliche Leckraten zugrunde gelegt werden.

Berechnungsmethode: Gekaufter Betrag

Der gängigste Ansatz zur Berechnung diffuser Emissionen basiert auf der Menge des gekauften Stoffes und der geschätzten Leckagerate. Dies beinhaltet:

  • Erfassung von Kaufaufzeichnungen: Erfassung detaillierter Aufzeichnungen über alle gekauften Substanzen, bei denen das Potenzial für diffuse Emissionen besteht.
  • Schätzung der Leckage: Anwendung typischer Leckageraten auf die gekaufte Gesamtmenge, um die Emissionen abzuschätzen. Dabei kann es sich um Industriestandards oder Herstellerspezifikationen handeln.
  • Anpassung an Rückgewinnung und Recycling: Berücksichtigung aller Stoffe, die aufgefangen, wiedergewonnen oder recycelt werden, wodurch die Nettoemissionen reduziert werden.

Überlegungen zur genauen Emissionsberechnung

Bei der Bekämpfung diffuser Emissionen sollten Unternehmen Folgendes berücksichtigen:

  • Regelmäßige Inspektionen und Wartungen: Implementierung eines soliden Inspektions- und Wartungsplans für alle Geräte und Systeme, aus denen Treibhausgase austreten könnten.
  • Ausrüstung aufrüsten: Investition in neuere, effizientere und weniger leckageanfällige Geräte und Systeme.
  • Schulung der Mitarbeiter: Sicherstellen, dass alle relevanten Mitarbeiter in der Bedienung, Wartung und Überwachung von Systemen geschult sind, um Leckagen zu minimieren.
  • Aufbewahrung von Aufzeichnungen: Führung genauer und umfassender Aufzeichnungen über alle gekauften Substanzen, die verwendeten Systeme und alle Leckagen oder Reparaturen.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Verständnis und Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen oder Industriestandards im Zusammenhang mit dem Management und der Berichterstattung über diffuse Emissionen.

Erste Schritte mit Scope 1 Accounting

Sich auf den Weg zu machen, die Scope-1-Emissionen Ihres Unternehmens zu verstehen und zu reduzieren, ist ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Die Scope-1-Bilanzierung beinhaltet einen systematischen Ansatz zur Identifizierung, Berechnung und Steuerung direkter Emissionen aus eigenen oder kontrollierten Quellen.

Schritt 1: Identifizieren Sie Scope-1-Quellen

Der erste Schritt besteht darin, alle direkten Emissionsquellen aufzulisten, die Ihr Unternehmen besitzt oder kontrolliert. Dazu gehören alle Verbrennungsaktivitäten in den Kesseln, Öfen, Fahrzeugen und anderen Geräten Ihres Unternehmens. Vergessen Sie nicht, Prozessemissionen zu berücksichtigen, die durch industrielle Prozesse entstehen, und flüchtige Emissionen, die durch undichte Stellen oder unregelmäßige Freisetzungen entstehen.

Sobald alle Quellen aufgelistet sind, klassifizieren Sie sie zur leichteren Verwaltung und zum besseren Verständnis. Zu den typischen Kategorien gehören:

  • Stationäre Verbrennung: Emissionen aus der Verbrennung von Brennstoffen in Kesseln, Heizungen oder Öfen.
  • Mobile Verbrennungn: Emissionen aus der Verbrennung von Kraftstoff in firmeneigenen oder kontrollierten Fahrzeugen.
  • Prozessemissionen: Emissionen aus physikalischen oder chemischen Prozessen.
  • Flüchtige Emissionen: Emissionen, die nicht physisch kontrolliert werden. Sie resultieren aus der absichtlichen oder unbeabsichtigten Freisetzung von Treibhausgasen.

Schritt 2: Bestimmung der Emissionsfaktoren

Emissionsfaktoren sind entscheidend für die Umwandlung von Aktivitätsdaten in Treibhausgasemissionsdaten. Sie stellen die Menge der Emissionen dar, die pro Aktivitätseinheit (z. B. pro verbranntem Liter Kraftstoff) erzeugt werden. Beziehen Sie diese Faktoren aus seriösen Quellen wie dem GHG-Protokoll, der Environmental Protection Agency (EPA) oder anderen relevanten Branchen- oder behördlichen Quellen. Stellen Sie sicher, dass sie spezifisch für die Arten von Brennstoffen und Prozessen sind, die Ihr Unternehmen verwendet.

Schritt 3: Aktivitätsdaten messen

In diesem Schritt müssen Sie detaillierte Daten über die Menge und Art der verwendeten Kraftstoffe sammeln, die alle fossilen Brennstoffe wie Benzin, Diesel und Erdgas umfassen. Für Unternehmen mit erheblichem Kraftstoffverbrauch kann die Einführung von Systemen oder Software zur Kraftstoffverfolgung diesen Datenerfassungsprozess rationalisieren und so die Genauigkeit und Effizienz verbessern.

Identifizieren und messen Sie für Prozessemissionen die relevanten Parameter, die zu den Emissionen beitragen. Dies kann die Überwachung von Variablen wie der Menge der verarbeiteten Rohstoffe, der Art der ablaufenden chemischen Reaktionen oder dem Betriebsdurchsatz bestimmter Geräte beinhalten.

Schritt 4: Emissionen berechnen

Wenden Sie die relevanten Emissionsfaktoren auf die Aktivitätsdaten der einzelnen Emissionsquellen an. Dazu müssen Sie detaillierte Berechnungen für verschiedene Elemente durchführen, z. B. die verwendeten Kraftstoffarten, die betriebenen Fahrzeuge oder die in Ihrem Unternehmen durchgeführten Prozesse.

Anschließend summieren Sie die berechneten Emissionen aus allen einzelnen Quellen, um die gesamten Scope-1-Emissionen für Ihr Unternehmen zu erhalten. Es ist wichtig, dass bei diesen Berechnungen Genauigkeit und Konsistenz gewahrt bleiben, indem standardisierte Einheiten und Methoden verwendet werden.

Schritt 5: Dokument und Bericht

Bei der Erstellung eines Inventarberichts für Scope-1-Emissionen ist eine gründliche Dokumentation unerlässlich. Dazu gehört die detaillierte Beschreibung aller Aspekte des Berechnungsprozesses, von der Methodik und den Datenquellen bis hin zu den verwendeten Emissionsfaktoren und den daraus resultierenden Ergebnissen. Der Inventarbericht sollte umfassend, transparent und sowohl auf interne Bedürfnisse als auch auf externe Berichtsstandards zugeschnitten sein.

Der Austausch von Daten zu Scope-1-Emissionen ist unerlässlich, um Transparenz und Rechenschaftspflicht innerhalb Ihres Unternehmens zu fördern. Es ist wichtig, diese Informationen an relevante Interessengruppen wie Mitarbeiter, Aktionäre, Aufsichtsbehörden und Branchenplattformen weiterzugeben. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihre Berichterstattung allen regionalen oder branchenspezifischen Anforderungen entspricht.

Schritt 6: Reduktionsziele festlegen und Strategien umsetzen

Setzen Sie sich realistische und dennoch ehrgeizige Ziele, die auf den Emissionsdaten Ihres Unternehmens basieren. Dieser Prozess sollte Ihren betrieblichen Kontext, branchenspezifische Benchmarks und übergreifende Nachhaltigkeitsziele berücksichtigen und sicherstellen, dass die Ziele mit Ihrer umfassenderen Vision übereinstimmen.

Nach der Festlegung der Reduktionsziele besteht der nächste Schritt darin, Strategien zu ihrer Erreichung aktiv umzusetzen. Dies könnte eine Reihe von Maßnahmen beinhalten, wie z. B. die Aufrüstung energieeffizienterer Anlagen, die Umstellung auf kohlenstoffärmere Kraftstoffe und/oder die Optimierung von Betriebsabläufen. Der Schlüssel liegt darin, diese Strategien auf die spezifischen Umstände und Ziele Ihres Unternehmens zuzuschneiden und dabei sowohl die unmittelbaren Auswirkungen als auch die langfristige Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Indem Sie Ziele mit umsetzbaren Strategien in Einklang bringen, kann Ihr Unternehmen bedeutende Fortschritte bei der Reduzierung seiner Scope-1-Emissionen machen.

Schritt 7: Überwachen und überprüfen

Für diesen letzten Schritt ist es wichtig, über die Emissionen Ihres Unternehmens auf dem Laufenden zu bleiben. Dazu gehört das regelmäßige Sammeln und Analysieren von Daten, um Ihre Fortschritte bei der Erreichung der Reduktionsziele zu verfolgen. Diese kontinuierliche Überwachung ist unerlässlich, um zu verstehen, wie sich die von Ihnen umgesetzten Strategien auf die Gesamtemissionen auswirken.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Wirksamkeit Ihrer Strategien zur Emissionsreduzierung regelmäßig zu bewerten. Dazu gehört die Bereitschaft, Strategien auf der Grundlage ihrer Leistung anzupassen oder zu verbessern, neue technologische Fortschritte zu berücksichtigen oder sich an geänderte regulatorische Anforderungen anzupassen. Dieser proaktive Überprüfungsprozess stellt sicher, dass Ihr Unternehmen auf sich ändernde Bedingungen reagiert, und hilft Ihnen dabei, Strategien im Einklang mit Ihren Nachhaltigkeitszielen zu optimieren und zu verfeinern.

Scope 1 Emissionsmanagement: Ein Weg in die Zukunft

Nachdem Sie die Komplexität der Berechnung der Scope-1-Emissionen gemeistert haben, verfügen Sie nun über das Wissen und die Tools, um die direkten Emissionen Ihres Unternehmens effektiv zu messen, zu verwalten und zu reduzieren. Der Weg zur deutlichen Emissionsreduzierung ist zwar noch im Gange und entwickelt sich ständig weiter, doch die Einführung robuster Scope-1-Bilanzierungspraktiken ist von entscheidender Bedeutung. Durch die kontinuierliche Überwachung, Überprüfung und Anpassung Ihrer Strategien kann Ihr Unternehmen die sich ändernden Vorschriften einhalten und unter Beweis stellen, dass es in den Bereichen Unternehmensverantwortung und Umweltschutz eine Vorreiterrolle einnimmt.

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